Ausflug nach Kurfranken ( Kloster Engelberg, Miltenberg, Wasserschloss Mespelbrunn mit Führung )

Freitag, 21. Juni 2024

Abfahrt 9:30 Uhr Parkplatz Stadthalle Zeilsheim

Rückkehr: ca. 20:00 Uhr

Abschluß im Gasthaus Waldmichelbacher Hof, Bessenbach

Der Teilnahmepreis pro Person beträgt € 25,00.

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung bei

Monika Frank, Tel.-Nr.: 069 362195 oder

Alfred Nerding, Tel.-Nr.: 069 363346

„Die Römer in Zeilsheim“

Unter diesem Titel wurden am 1. Montag des neuen Jahres im vollbesetzten Raum 1 der Zeilsheimer Stadthalle

Vereinsmitglieder und Gäste vom 1. Vorsitzenden des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins, Bernd Christ,

über die jüngsten archäologischen Ausgrabungen im Zeilsheimer Feld informiert. Nachdem zunächst kurz das reichhaltige

Jahresprogramm 2005 des Vereins vorgestellt wurde, gab der 2. Vorsitzende Rainer Helbig einen Presserückblick 2004

über die wichtigsten Ereignisse in Zeilsheim. In Anwesenheit des Ausgrabungsleiters des Frankfurter Amtes für Denkmalschutz

und Gründungsmitglieds des ZHGV, Rolf Koubon, der die Arbeiten im vergangenen Herbst leitete, erhielten die über 90 Zuhörer

anhand eines Dia-Vortrages Einblicke in die zeitaufwendigen Bemühungen, die Exponate fachgerecht zu entdecken,

zu vermessen, zu sichern und zu bergen. Ein geschichtlicher Rückblick auf die Zeit der römischen Besatzung in unserer Heimat

ergänzte den Vortrag. Die Ausgrabungen sicherten ein für Zeilsheim einmaliges Urnengräberfeld aus der Zeit vor ca. 1900

Jahren, als auch hier die Römer siedelten. Einzelne Gräber weisen sogar auf vorchristliche Zeit hin, was zeigt, dass die Römer

eine bereits vorhandene Bestattungsstätte nutzten. Bei den gefundenen Gegenständen aus ca. 40 Gräbern handelt es sich

neben Urnen mit Bestattungsbrand auch um zahlreiche Grabbeigaben wie Tonkrüge, Tonschalen, Glasflaschen, Öllämpchen,

Tassen, Teller, Metallfibeln und ein Messer. Sogar einige Münzen waren dabei, die jedoch erst noch von Wissenschaftlern genau

bestimmt werden müssen. Unter den spektakulärsten Funden befinden sich u.a. eine völlig unversehrte Glasflasche mit

Rippenmuster, eine Gesichtsurne sowie ein Sauggefäß aus einem Kindergrab. Überrascht waren die Archäologen von den

reichen Beigaben in den einzelnen Gräbern, die Aufschluß über den unterschiedlichen Stand und das Vermögen der

Verstorbenen geben. Zwar waren viele Gegenstände beschädigt, jedoch meistens vollständig vorhanden, so dass sie in der

Fachwerkstatt des Amtes für Denkmalschutz wieder zusammengesetzt werden können. Es war höchste Zeit,

daß dieses Urnenfeld gesichert werden konnte, denn die jahrhundertelange Bodenerosion und die landwirtschaftliche Nutzung

haben deutliche Spuren hinterlassen. Nach dem endgültigen Abschluß der Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten will sich

Bernd Christ darum bemühen, einige Gegenstände wenigstens leihweise für eine Ausstellung im Heimatmuseum zu erhalten.

Text von G. Schade