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Eröffnung des Heimatmuseums
 
Zeilsheimer Heimatmuseum mit neuen Ausstellungen für die Saison 2008

Seit 12. April hat das Zeilsheimer Heimatmuseum wieder seine Tür für die Museumssaison 2008 geöffnet.

Die Ausstellungsthemen befassen sich in diesem Jahr wieder mit mehreren wichtigen Ereignissen. Zunächst wird an das Ende

des ersten Weltkrieges im Jahre 1918 erinnert, was nun schon wieder 90 Jahre zurückliegt. Zeilsheim gehörte 12 Jahre lang zur

französischen Besatzungszone. So zeigt eine Vitrine einige Ausstellungsstücke aus dieser Zeit, die für Zeilsheim eigentlich nicht

so spektakulär war. Besondere Beachtung findet jedoch ein Ausweis von einem Zeilsheimer Auswanderer aus den 20-iger

Jahren, der in der Besatzungszeit mit einem ausgetauschten Foto gefälscht und zum Grenzübergang beim Besuch seiner

Zeilsheimer Braut benutzt wurde. Diese und andere Anekdoten wurden den Besuchern bei der Vorstellung der Ausstellungen

von Bernd Christ erzählt.

 

Das bemerkenswerteste Ausstellungsthema ist ganz bestimmt „ 60 Jahre DP-Lager“. Hier wird an das Lager Zeilsheim von 1945

– 1948 erinnert. In einem für die Fremdarbeiter gebauten Lager und in den von heute auf morgen beschlagnahmten

Wohnhäusern waren Displaced Persons (DP), überwiegend vertriebene Ost-Juden untergebracht, die nach dem Krieg nicht

mehr in ihre alte Heimat zurückkehren konnten, da diese Gebiete von den Russen besetzt waren. An diese für die Zeilsheimer

besonders harte Zeit erinnern sich noch zahlreiche ältere Bürger. So wurden von den Besuchern auch gleich einige persönliche

Erlebnisse erzählt. Wichtige Dokumente wie Räumungsbefehle oder Ausweise sowie Lagerzeitungen, Schulbücher und

Theater-Programm-Hefte in hebräischer Schrift, Originalfotos, Hinweisschilder, eine Ausstellungspuppe mit einer

Original-Amerikanischen Uniform der Militärpolizei und sogar ein Zigarettenschmuggel-Versteck können besichtigt werden.

Daß Zeilsheim zu dieser Zeit der größte Schwarzmarkt in Deutschland war, bleibt ebenfalls nicht vergessen. Eine Mappe mit

Dokumentationen über das Lager-Leben gibt ausführlich Auskunft über diese Zeilsheimer Nachkriegszeit.

 

Der Bereich „40 Jahre Wanderverein“ zeigt Erinnerungsstücke und Dokumente von den Aktivitäten dieses für Zeilsheim noch

relativ jungen Vereins. Eine zünftig angezogene Ausstellungspuppe und eine Gitarre aus der Gründerzeit versetzen die

Besucher in die richtige Wanderstimmung.

 

Die Ausstellung ist bis 18. Oktober jeweils samstags von 10 – 13 Uhr im alten Spritzenhaus, Pfaffenwiese 2 bei freiem Eintritt

zu besichtigen. Sonderführungen können auch außerhalb der Öffnungszeiten unter Tel. 361123 mit dem 1. Vorsitzenden des

ZHGV, Bernd Christ, vereinbart werden.

Text von G. Schade 
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Foto: ZHGV