Ausflug nach Kurfranken ( Kloster Engelberg, Miltenberg, Wasserschloss Mespelbrunn mit Führung )

Freitag, 21. Juni 2024

Abfahrt 9:30 Uhr Parkplatz Stadthalle Zeilsheim

Rückkehr: ca. 20:00 Uhr

Abschluß im Gasthaus Waldmichelbacher Hof, Bessenbach

Der Teilnahmepreis pro Person beträgt € 25,00.

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung bei

Monika Frank, Tel.-Nr.: 069 362195 oder

Alfred Nerding, Tel.-Nr.: 069 363346

Kostümführung des ZHGV in Rödelheim

"Die Perle der Nidda"

Eine stattliche Gruppe von Mitgliedern und Freunden des Zeilsheimer Heimat und Geschichtsvereins nahm am 5. April an einer sehr eindrucksvollen und interessanten Kostümführung durch den Frankfurter Stadtteil Rödelheim teil. Am Bahnhofsplatz erwartete uns Katharina Schaaf, eine Schauspielerin und Historikerin, zu einem Rundgang, der den Teilnehmern sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Die charmante und kenntnisreiche Führerin überzeugte durch die ansprechende Darstellung ihres Heimtatortes in Frankfurter Dialekt. Schon in der ersten Straße auf dem Rundgang, die nach einem in Rödelheim ansässigen Bauern aus dem 8. Jahrhundert Radilo benannt ist, fiel auf, wie viele moderne Gebäude neben älteren Häusern aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg dort stehen. Katharina Schaaf erklärte, dass ein großer Teil von Rödelheim durch Bombenangriffe der Alliierten zerstört worden war. Im gesamten Stadtbild mischt sich heute Altes mit Neuem. Erstes Ziel der Wanderung war der Brentanopark an der Nidda, den im 19. Jahrhundert Georg von Brentano neben seinem Haus anlegen ließ. Im Parkgelände ist das Brentano-Haus nur noch in einem späteren Grundriss zu erahnen. Der Aufenthalt im Brentanopark, den jeder Besucher Rödelheims unbedingt besichtigen sollte, gibt es noch heute ein kleines feines griechisches Badehaus, eine Gedenkstätte für die von den Nazis im November 1938 zerstörte Synagoge und den Neubau des Palais, Zentrum des Rödelheimer Heimat- und Geschichtsvereins, in dem unsere Führerin eifrig mitarbeitet.

 

Die Geschichte Rödelheims ist sehr abwechslungsreich. Man kann in einem Bericht nur auf einige Höhepunkte hinweisen. Schon sehr früh gab es eine Wasserburg an der Nidda, die mit der Ortschaft durch Heirat an die Grafen von Solms-Rödelheim gefallen war. Diese Erbschaft kam dann im Jahr 1806 an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt, später an Preußen. Längst hatte Rödelheim das Stadtrecht. Am 1. April 1910 wurde das liebliche Städtchen schließlich Stadtteil von Frankfurt. Auf dem Spaziergang kam unsere Gruppe auch n der evangelischen Cyriakuskirche und an der neugotischen katholischen St. Antoniuskirche vorbei. Während der Reformationszeit wurde der Ort evangelisch. Die Katholiken mussten auswandern, kamen jedoch in späteren Zeiten, als die Konfessionskämpfe abgeklungen waren, wieder zurück. Es entwickelte sich eine bis in unsere Tage freundschaftliche Beziehung zwischen den Christen beider Konfessionen und zu den jüdischen Mitbürgern. Katharina Schaaf berichtete auch über die große Gastlichkeit der Rödelheimer, die ihren besonderen Ausdruck in zahlreichen Wirtshäusern - insbesondere im sogenannten Kasinogebäude-  fand. Nicht vergessen werden darf die Sorge der Bewohner für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Rödelheims. Dafür sind die Apfelweinkeltere Possmann, die Buchdruckerei des Wolf Heidenheim und das landwirtschaftliche Mustergut des August Anton Wöhler zu nennen. Wer sich genauer mit der Geschichte Rödelheims beschäftigen will, sollte das von unserer Führerin mitgestaltete Büchlein „Rödelheim - Die Perle der Nidda“ lesen.

Text von Mechtild Platz 
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Foto: ZHGV
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