Hauptversammlung am 19.08.23 des ZHGV
 
Sommerfest am 15.07.23 des ZHGV
 
Eröffnung des Heimatmuseums
 
Zeilsheim und das antike Rom

Wieder beschäftigte sich der Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsverein mit den römischen Grundlagen seiner Heimat. Eine sehr interessierte Gruppe von Mitgliedern und Freunden des Vereins besuchte am Nachmittag des 24. April bei herrlichem Frühlingswetter die Saalburg im nahen Taunus. Dieses Kastell aus der Zeit, als Zeilsheims Areal zum Römischen Reich gehörte, ist in unserer Gegend das bekannteste Bauwerk aus alter Zeit. Als die römische Herrschaft seinerzeit endete, verfiel die Anlage, die damals wie viele andere Kastelle der Sicherung der Staatsgrenze gegen die dort wohnenden germanischen Stämme – zum Beispiel der Chatten – diente. Sie wurde viele Jahrhunderte nach dem Verschwinden der Römer von den Bewohnern unserer Gegend als Steinbruch benutzt. Erst der deutsche Kaiser Wilhelm II. setzte sich dafür ein, dass die Saalburg wieder aufgebaut wurde. Das geschah ab 1897. Am 11. Oktober 1900 erfolgte nach zahlreichen archäologischen Untersuchungen die Grundsteinlegung.

Wenn heute die Besucher der Saalburg die Anlage durch das imposante Tor in der Mauer, die das gesamte Kastell umschließt, betreten, sehen sie die Statue des römischen Kaisers Trajan (98-117). In lateinischer Sprache wird über die Neugründung der Saalburg durch Kaiser Wilhelm II. berichtet. Die Zeilsheimer waren von den Gebäuden, die sich hinter der Mauer befinden, sehr beeindruckt. In einer kurzen Führung wurden das Haus des Kommandanten des Kastells, die Baracken der römischen Legionäre, das Stabsgebäude der Offiziere, die Taverne, in der noch heute Speisen und Getränke angeboten und die ehemaligen Getreidespeicher, die heute als Museum genutzt werden, vorgestellt. Die Besucher erfuhren, dass die römischen Legionäre ehelos lebten und 25 Jahre lang Dienst tun mussten. Da Familientag war, veranschaulichten Mitarbeiter der Saalburg das Leben der Soldaten und stellten ihre Kleidung, Waffen und Gebrauchsgegenstände vor. Ein Highlight war natürlich der vor wenigen Jahren in Waldgirmes gefundene goldene Pferdekopf, der Teil eines kaiserlichen Reiterstandbildes war.

Die Mitglieder und Freunde des ZHGV werden sich wohl noch oft an den interessanten Nachmittag auf der Saalburg erinnern. Zur Entspannung und zu freundschaftlichen Gesprächen diente das gemeinsame Abendessen im Restaurant „Zum Feldbergblick“ im Hintertaunus. Auf der Hin- und Heimfahrt konnten die Teilnehmer die schöne Taunuslandschaft erleben.

Text von Mechtild Platz 
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Gruppe vor der Saalburg
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Foto: ZHGV
Römische Fußbodenheizung
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Foto: ZHGV
Im Museum
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Grabstelen
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Goldener Pferdekopf von Waldgirmes
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