Zeilsheim, früher ein kleines Bauerndorf, hatte vor dem 20. Jahrhundert kein Postamt. Die wenige Korrespondenz wurde dem Gemeindeboten oder dem Landjäger zur Erledigung mitgegeben.

Um die Jahrhundertwende 1899/1900 waren für Zeilsheim die Postämter in Sindlingen oder Kriftel zuständig. Briefe und Postkarten wurden damals von den Postämtern am Absendeort und am Empfangsort abgestempelt. Daraus kann man erkennen, welches Postamt für Zeilsheim zuständig war.

Im Jahre 1904 wurde endlich in Zeilsheim eine Poststelle eingerichtet. Im Hause des Gärtnermeisters Richard Schramm, Alt-Zeilsheim 59, konnten nun die Zeilsheimer ihre Briefe und Pakete aufgeben.

Richard Schramm verteilte die Post werktags zweimal und an Sonn- und Feiertagen einmal. Ein Service, von dem wir heute nur träumen können. Karl Bossert übernahm die Poststelle im Jahre 1919 und führte sie bis 1923. In diesem Jahr wurde die Zeilsheimer Poststelle aufgehoben. Trotz deutlicher Proteste der Einwohner mussten die Zeilsheimer

Zwischenzeitlich wurden provisorische Poststellen von Friseur Philipp Meyer und von dem Wirt des Gasthauses "Zum Gambrinus" , Jakob Christ, betrieben.

Erst im Jahre 1946 konnte wieder eine Postzweigstelle in der Klosterhofstraße 5 eingerichtet werden, die 1947 zu einem Postamt erhoben wurde. Amtsleiterin war Frau Maria Christ, die in ihrem Haus das Postamt eingerichtet hatte.

Am Fest Christi Himmelfahrt 1957 wurde das Postamt überfallen. Bei der Verfolgung des Posträubers wurde Landwirt Andreas Fleck von dem flüchtigen Räuber im Feld erschossen.

1958 fand das Postamt neue Räume im ehemaligen Kaufhaus der Farbwerke Hoechst und war nun an zentraler Stelle von allen Zeilsheimern leicht erreichbar.

Im Zuge der Privatisierung und Umstrukturierung der Post wurde das Postamt im Jahre 2000 geschlossen und durch eine Poststelle im Lebensmittelmarkt Tengelmann bis Januar 2004 ersetzt.

Ab Februar 2004 befindet sich die Poststelle im Zeitschriften-Laden "Zeilsheim-Tipp" , Pfaffenwiese 61.