Zur Zeit keine Aktuelle Infos
Ordensschwestern in Zeilsheim

Vor 100 Jahren wurde auf Veranlassung des katholischen Pfarrers Heinrich Weil am 27.April 1911 eine Niederlassung der armen Dienstmägde Jesus Christus (Dernbacher Schwestern) mit 3 Schwestern im alten Zeilsheimer Schulhaus eingerichtet. Noch im gleichen Monat nahmen die Schwestern ihre Arbeit in der Krankenpflege und der Bewahrschule (Kindergarten) auf. Am 11. Mai 1911 waren bereits 60 bis 70 Kinder angemeldet. Bis Ende des Jahres wurden 169 Kranke gepflegt und 54 Nachtwachen gehalten. Ende des Jahres kam eine vierte Schwester hinzu. Mit Spenden konnte eine Nähmaschine angeschafft und am 1. Oktober 1912 eine Handarbeitsschule eingerichtet werden.

 

Im Jahre 1912 wurden in der ambulanten Krankenpflege 340 Leute betreut und 118 Nachtwachen gehalten. Da das Gebäude sehr alt und feucht war und den gesundheitlichen Anforderungen nicht mehr entsprach, beschloss Pfarrer Weil mit dem Kirchenvorstand und den Gemeindevertretern ein neues Haus zu bauen. Der erste Spatenstich wurde am 30. April 1913 in der heutigen Saalfelder Straße gemacht. Die Arbeiten gingen zügig voran, so dass das Haus schon am 26. Oktober 1913 eingeweiht und bezogen werden konnte.

 

1914 konnte Dank großzügiger Spenden eine Kapelle eingerichtet werden.

1914 begann der erste Weltkrieg. Im Herbst 1916 wurden vorübergehend 6 Kriegs-Waisenkinder aufgenommen.

 

Zwischen 1918 und 1919 wurden Soldaten im Haus einquartiert. Zu dieser Zeit wurde das Haus von sechs Schwestern versorgt.

Ab dem 1. November 1920 bezog der Kaplan zwei Räume im Haus. Die nächsten Jahre waren für die Schwestern arbeitsreich. Sämtliche katholische Vereine und viele Jugendgruppen nutzten das Haus und es fehlte bald an Raum.

 

Im Jahre 1942 wurde der Kindergarten von der NSV (Nationalsozialistische Volksfürsorge) übernommen und am 10.3.1944 geschlossen. Zehn ausgebombte alte Menschen aus Frankfurt zogen ein. Am 1. September 1945 konnte der Kindergarten von den Schwestern wieder eröffnet werden.

 

1954 entsprach der Kindergarten den modernen Anforderungen nicht mehr und der Raum war knapp. Daher initiierte Pfarrer Rupp eine Erweiterung des Schwesternhauses.

 

Am 18. Mai konnte das Richtfest gefeiert und am 29. August die Räume eingeweiht werden. Mit der Erweiterung des Kindergartens wurde auch eine Erweiterung des Altenheims und der Bau eines Pfarrsaals im ersten Stock verwirklicht.

 

84 Jahre hatten die Schwestern segensreich in Zeilsheim gewirkt, als sie zum Bedauern vieler Gemeindemitglieder 1995 Zeilsheim verließen.

Bilder zum Artikel
Anklicken zum vergrößern
Foto: ZHGV
Anklicken zum vergrößern
Foto: ZHGV