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Ein Beitrag zur "Identität des Stadtteils"

Bericht Höchster Kreisblatt 24.07.2006
Von Nadine Becker

Einweihung der vom Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsverein errichteten Gedenkstätte. Ein Beitrag zur "Identität des Stadtteils"

 

Bernd Christ nahm den letzten noch fehlenden Pflasterstein in die Hand und schlug ihn ein. Er trägt die Inschrift: "Errichtet vom Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsverein 2006". Auch der Platz vor den Gedenktafeln ist damit vollendet. Der Vorsitzende des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins hat gestern gemeinsam mit rund 200 Gästen die vor kurzem errichtete Gedenkstätte auf dem Zeilsheimer Friedhof eingeweiht. Sie ist den "Verstorbenen der Vereine und Jahrgänge und den Opfern von Krieg, Vertreibung und Gewalt" gewidmet. Für die Planung und Umsetzung des vom Geschichtsverein getragenen Projekts zeichnen das Geschwisterpaar Lutz und Ina Trabant, beide Steinmetze, verantwortlich. Die Gedenkstätte soll ein besonderer Platz zum Trauern sein.

 

Den Bürgersinn des Zeilsheimer Heimat- und Geschichtsvereins lobte Stadtrat Dr. Ralf-Norbert Bartelt (CDU). Der Verein habe sich nicht nur auf die Anregung des Baus der neuen Gedenkstätte sondern auch um deren Finanzierung bemüht. Bartelt nannte dieses Engagement „außergewöhnlich“ und dankte den Initiatoren auch im Namen von Oberbürgermeisterin Petra Roth und des Frankfurter Magistrats. Die Stadt Frankfurt hat den Bau mit 2500 Euro unterstützt: Das Amt für Wissenschaft und Kunst fand die Idee des Geschichtsvereins so gut, dass es einen Zuschuss zusagte. Insgesamt kostete das Projekt 8000 Euro. Bernd Christ bedankte sich bei den 220 Vereinsmitgliedern für ihr Engagement. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt, der Friedhofsleitung, den Stadtteilbeauftragten sowie der Stadt Frankfurt.

 

Dass es sinnvoll und zeitgemäß sei, Denkmäler zu errichten, betonte Alfons Gerling, Gründungsmitglied des Zeilsheimer Vereins und Landtagsabgeordneter. Das Zeilsheimer Denkmal stehe für Gemeinsamkeit. Es ermögliche gemeinsame Trauer um die Toten und trage als Versammlungspunkt zur Solidarität und Identität des Stadtteils bei. Gegen das Vergessen der gemeinsamen Geschichte und der Widerholung von Fehlern weise es mahnend in die Zukunft.

Pfarrer Michael Scherer und Pastoralreferentin Diana Emmelheinz segneten die Gedenkstätte: „Damit aus dem Erinnern Frieden wächst im Miteinander der Religionen und Kulturen“ müsse die Erinnerung an die Kriege weltweit wach gehalten werden, ermahnten sie. Um eine gute Gemeinschaft der Menschen müsse sich auch gerade mit Blick auf die derzeit kritische Situation im Nahen Osten bemüht werden.

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Foto: ZHGV
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